Bahnhofsvorplatz, Mülheim

Nachhaltige Stadtraumgestaltung und bessere Luftqualität.

Der Bahnhofs-Vorplatz der Stadt Mülheim an der Ruhr ist die erste Freifläche in Nordrhein-Westfalen, bei deren Umgestaltung mit der innovativen BlueAir® Technology ausgerüstete Betonsteine von Metten zur Anwendung kamen. Diese funktioniert nach dem Vorbild der Photokatalyse von Pflanzen: Sie baut vorhandene Stickstoffoxide in der Luft aktiv ab, indem die Betonsteine photokatalytisch aktiviert werden. Mülheim an der Ruhr ist nach der umfassenden Neugestaltung, die 2011 abgeschlossen wurde, somit nicht nur um eine repräsentative Empfangsfläche für ankommende Reisende reicher, sondern leistet mit der Freiraumgestaltung zudem einen Beitrag zur Verbesserung der städtischen Luftqualität.

Der nach dem ehemaligen Oberbürgermeister Dieter aus dem Siepen benannte Platz vor dem Hauptbahnhof hatte eine umfassende Neugestaltung bitter nötig. „Es war ein Ort der zwei Gesichter“, erinnert sich Landschaftsarchitekt Christian Jürgensmann vom Duisburger Büro Jürgensmann Landers GbR an den Zustand vor der Umgestaltung. Die zwei Gesichter des Platzes, das waren auf der einen Seite die trostlose Parkfläche vor dem Gründerzeit-Bahnhof, auf der anderen Seite eine schüttere Grünfläche vor dem Ärztehaus aus den 1980er Jahren, beides getrennt durch die Verkehrsader L 450. Im Rahmen der Modernisierung sollten diese gegensätzlichen Pole zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Der Dieter-aus-dem-Siepen-Platz sollte wieder als prägnanter Stadtraum wahrnehmbar sein – und zur attraktiven Freifläche für die Bürger werden. Thematisch ist der Bahnhofsvorplatz von Übergängen geprägt: Abfahren, Ankommen, Verabschieden, Wiedersehen, Warten oder Wechseln der Verkehrsmittel. Nach seiner Neugestaltung lädt er nun auch mit Aufenthaltsqualität zum Verweilen ein. Im engen Dialog mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Mülheim an der Ruhr konzipierte der Landschaftsarchitekt den Platz vor dem ebenfalls vollständig sanierten Bahnhofsgebäude als eine Art urbane Bühne. Entrümpelt von Parkflächen lässt sein Entwurf die eigentliche Platzfläche frei als „Bühnenraum“, wie der Planer es nennt. Lineare Sitzelemente und moderne Lichtstelen flankieren die neu gewonnene Freifläche vor dem Haupteingang. Der großzügige, ästhetisch anspruchsvolle Zugang zum Bahnhof wird heute seiner Bedeutung als repräsentatives Entrée zur Stadt gerecht. Neu gepflanzte Säulen-Hainbuchen an den Platzkanten verstärken die räumliche Einfassung des Platzes; sie setzen sich über die L 450 nach Westen fort und schaffen ein grünes Refugium am Brunnenplatz vor dem Ärztehaus.

Optisch wird die aufgeräumte Platzfläche vor dem Bahnhof geprägt von den auf rund 1000 Quadratmetern verlegten Pflastersteinen aus dem System Terra von Metten.

Legend

Project:

Bahnhofsvorplatz, Mülheim

Colours and sizes:

Objektfarbe Terra Statione

45 x 22,5 x 12 cm

Architect:

planb Jürgensmann Landers GbR, Duisburg

Builder:

DB Station und Service AG

Area:

1.000 m²

Completion:

2012

المعرض

„Gemeinsam mit den Verantwortlichen auf Seiten der Stadt haben wir nach einem hochwertigen, modernen Pflasterbelag gesucht, der gestalterisch wie funktional den Nutzungsarten und Anforderungen des neu konzipierten Bahnhofsvorplatzes gerecht wird“, so Christian Jürgensmann. Die Entscheidung für das Produkt von Metten fiel wegen der sichtbar hochwertigeren Ausstrahlung gegenüber herkömmlichen Betonsteinen. Das Pflaster aus der Terra-Serie ist zudem sehr strapazierfähig. Die Ausrüstung der Betonsteine mit der innovativen BlueAir® Technology war unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ein wesentlicher Aspekt bei der Auswahl. Zwischen quadratischen Plastersteinen im Zentrum des Platzes und rechteckigen an den Rändern – jeweils in einem edlen Anthrazitgrau – leiten strahlend weiße Führungssteine und Aufmerksamkeitsfelder Sehbehinderte auf ihrem Weg zum Bahnhof. Die Bodenindikatoren des Metten-REC-Blindenleitsystems heben sich mit einem hohen taktilen, akustischen und optischen Kontrast von dem angrenzenden dunklen Bodenbelag ab. „Der Dieter-aus-dem-Siepen-Platz hat enorm gewonnen, ist zu einem Ort geworden, an dem man gerne ankommt, sich willkommen fühlt und verweilt – ein würdevoller Vorplatz für einen städtischen Bahnhof“, bringt Landschaftsarchitekt Christian Jürgensmann die unter funktionalen wie ästhetischen Gesichtspunkten gelungene Neugestaltung auf den Punkt.